Saison­ab­schluss mit Höhepunkten

08.07.2025

Zum poli­ti­schen Saison­ab­schluss war unser Treff­punkt Anfang Juli noch einmal sehr gut besucht. Viele junge Leute haben sich nach anstren­genden Prüfungs­phasen die Zeit genommen, mal wieder vorbei­zu­schauen. Die Diskus­sionen in der Runde waren inter­es­sant, denn die Gemein­de­ver­tre­tungs­sit­zung ein paar Tage zuvor hatte es durchaus in sich gehabt.

Aus unserer Sicht war diese Gemein­de­sit­zung sehr erfolg­reich. Seit Jahren setzen wir uns dafür ein, dass unser Parla­ment leben­diger wird und die Bürge­rinnen und Bürger der Gemeinde mehr Mitspra­che­mög­lich­keiten bekommen. So war der Versuch, das Gemein­de­par­la­ment zu verklei­nern, für uns ein Schritt in die falsche Richtung. Schon vor der Gemein­de­ver­tre­tungs­sit­zung haben sich SPD und wir gegen die Verklei­ne­rung des Parla­ments von 31 auf 25 Mitglieder posi­tio­niert. Die Redu­zie­rung der Mitglie­der­zahl hätte einige Nach­teile zur Folge gehabt: Die Arbeits­be­las­tung für die verblie­benen Parla­men­ta­rier hätte sich stark erhöht, was die Ausübung des Ehren­amtes neben Familie und Beruf erschwert hätte. Gleich­zeitig gingen Meinungs­viel­falt und Exper­tisen verloren. In einer mehr als knappen Abstim­mung (15 zu 15 Stimmen) wurde der Antrag zur Parla­ments­ver­klei­ne­rung abge­lehnt. Ein starkes Zeichen für die Demo­kratie und ein Signal in Richtung Zusam­men­ar­beit und Meinungs­viel­falt für das kommende Gemeindeparlament.
Von unserer Fraktion wurden einige wichtige Anträge zur Abstim­mung in der Gemein­de­ver­tre­tung einge­reicht. Einen Teil unserer Forde­rungen konnten wir durch­setzen. Beson­ders erfreut sind wir, dass sich das gesamte Parla­ment unserem Antrag zur Fort­set­zung der Bürger­fra­ge­stunde ange­schlossen hat. In einer kurzen aber konstruk­tiven Diskus­sion haben sich die Frak­tionen darauf verstän­digt, die Frage­stunde bis zum Ende der Legis­la­tur­pe­riode fort­zu­setzen – für uns ein sinn­voller Kompro­miss. Wir werden uns im nächsten Parla­ment für die unbe­fris­tete Fort­set­zung der Bürger­fra­ge­stunde starkmachen.

Auch unserem Antrag zum Austausch von Müll­ei­mern aus Draht­ge­flecht und zur Anbrin­gung von Ziga­ret­ten­stum­mel­samm­lern haben sich unsere Parla­ments­kol­legen nach einiger Diskus­sion ange­schlossen. Immer wieder tragen Wind und Tiere den Müll aus den offenen Körben in die Umwelt. Die Besei­ti­gung kostet die Gemeinde sehr viel mehr Geld als neue Müll­eimer. Nun werden die Draht­müll­eimer Schritt für Schritt durch feste Behälter ersetzt, sobald sie erneuert werden müssen. Außerdem wird geprüft, wo es Sinn macht, Ziga­ret­ten­stum­mel­sammler an vorhan­denen Müll­ei­mern anzu­bringen, um das achtlose Wegwerfen und die daraus folgende Verun­rei­ni­gung der Umwelt zu reduzieren.

Von drei weiteren Anträgen, die wir in einem anderen Beitrag auf unserer Website näher erläu­tert haben, konnten wir die Gemein­de­ver­tre­tung nicht über­zeugen. Beson­ders erstaunt waren wir über die Argu­men­ta­tion der CDU zu unserem Antrag, einen Hitze­schutz­plan für die Gemeinde zu erstellen. Die letzten Wochen haben gezeigt, dass Hitze­pe­ri­oden in Südhessen immer häufiger werden. Gleich­zeitig steigen die Tempe­ra­turen in der Spitze auf bis zu 40 Grad Celsius. Diese Hitze ist eine sehr große Belas­tung für uns alle. Aus diesem Grund hat das Bundes­mi­nis­te­rium für Gesund­heit (BMG) einen Maßnah­men­ka­talog erstellt, der von Kommunen je nach Möglich­keit umge­setzt werden sollte. Auch wenn diese Maßnahmen keine Verpflich­tung darstellen, halten wir es als Grüne für geboten, diese Dinge in unsere Gemein­de­pla­nung mit einzu­be­ziehen. Aussagen wie „Das ist ein Sommer­an­trag, den wir vor zwei Jahren schon genauso disku­tiert haben“ oder Hitze­schutz sei Eigen­ver­ant­wor­tung, Tipps und Tricks könne man sich aus Funk, Fern­sehen und der BILD holen, halten wir für wenig konstruktiv. Ein Teil der Bevöl­ke­rung kann sich selbst vor der Hitze schützen. Solange man einen Keller zur Abküh­lung hat, sich eine Klima­an­lage leisten kann oder in einem gut gedämmten Haus wohnt, ist Eigen­ver­ant­wor­tung möglich. Aber was ist mit Menschen, die sich das alles nicht leisten können und zur Miete in einer schlecht gedämmten Wohnung leben? Unsere Kinder müssen auf dem Weg zur Schule ebenso vor der Hitze geschützt werden wie die älteren und kranken Menschen, denen die Hitze extrem zusetzt. Für uns ist es eine Pflicht­auf­gabe der Gemeinde, einen lang­fris­tigen Plan zu entwi­ckeln, wie man mit den erhöhten Anfor­de­rungen des Klima­wan­dels umgehen muss. Voraus­schau­ende Gemein­de­pla­nung spart lang­fristig Geld und muss dringend jetzt begonnen werden!

Das alles und mehr haben wir noch einmal gemeinsam während des Treff­punktes reka­pi­tu­liert. Mit span­nenden Diskus­sionen verab­schieden wir uns in eine kurze Sommer­pause. Den nächsten „Treff­punkt: Austausch!“ wird es im September geben. Wir wünschen allen Lese­rinnen und Lesern eine erhol­same Feri­en­zeit. Schreibt uns gern jeder­zeit Anre­gungen und Kommen­tare an info@gruene-schaafheim.de. Wir sind trotz Feri­en­zeit weiter für euch da.

Eure Schaaf­heimer Grüne